2017 Dom und St. Johann Baptist

Erneuerung der Brandmeldeanlage und Brandmeldezentrale

1996/97 wurde bei der Generalsanierung des Doms die Zentrale der Brandmeldeanlage erneuert. Diese war 1988 in Verbindung mit einer speziellen Löschanlage für die historischen Dachtragwerke der Türme und die hölzernen Glockenstühle konzipiert und bis 1990 abschnittsweise von der niederländischen Firma Mijdrecht BV eingebaut worden. Die Brandmeldeanlage war auf den Bereich der damals erweiterten Sakristei und den Kirchenraum (Langhaus, Chor und Westbau) erweitert worden. Bis dahin waren nur die historischen Turmbauteile und die nach dem Zweiten Weltkrieg erneuerten Dachstühle sowohl des Doms als auch St. Johanns von dieser Anlage erfasst.

Zitiert wird folgend aus einem Aufsatz des Brandamtsrats Werner Pastoors, Feuerwehr Essen aus dem Jahre 1988, der die Herleitung und Konzeption der Anlage erläutert:

(Abb. 23) Brandmelde- und Löschanlage für das Münster in Essen

„Kirchturmbrände … haben… zu Überlegungen geführt, wie man derartige Brände wirkungsvoll bekämpfen kann. Aufgrund ihrer Höhen, baulichen Beschaffenheiten, Lage der Objekte und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu anderen Gebäuden ist es den Feuerwehren meist nicht möglich, an einem Kirchturm einen Außenangriff durchzuführen. Eine Brandbekämpfung von innen ist bekanntlich wegen der Gefährdung des Einsatzpersonals äußerst problematisch. Infolge der Erschwernisse bei einer Brandbekämpfung wird einerseits meist dem Totalverlust des Kirchturms zu rechnen sein, und beim Einsturz des Turmes werden auch andere Baulichkeiten in Mitleidenschaft gezogen; andererseits werden durch Unmengen von Löschwasser erhebliche Wasserschäden an Bau- und Kunstwerken nicht zu vermeiden sein …“

1997 wurde im Kirchenraum eine neuartige Anlagentechnik mit Linienrauchmeldern (Firerays) installiert, die entstehenden Brandrauch durch ein Lichtschrankensystem gewölbejochweise detektiert und an die Brandmeldeanlage (im Folgenden kurz BMA) weitergibt. Die Lichtschrankensysteme sind aus ästhetischen und Denkmalschutz-Gründen einerseits und aus Überlegungen der Wartungsmöglichkeit andererseits (häufige Prüfung zur Betriebssicherheit) gewählt worden. Sie befinden sich in Blickrichtung von West nach Ost in Höhe von ca. 4 m oberhalb der ottonischen Laufgänge, hinter den Innenwandpfeilern. Dieser Anlagenteil kann so betrieben werden, dass durch Abschalten der Linienbrandmelder und der Einzelmelder (verbaut im Westbau und Sakristeibereich) im Dominnenraum eine Auslösung der BMA durch Weihrauch weitestgehend vermieden werden kann. In allen anderen Bereichen, in denen es vordergründig auf eine sichere Brandfrüherkennung ankommt, wurden je nach differenzierter Risikobewertung Temperaturdifferenz- bzw. reine Rauchmelder (Ionisationsmelder) oder aber 2-Kriterienmelder (Kombination der vorgenannten) installiert. Erfasst werden neben den vorbeschriebenen Bereichen die Turmgeschosse im Westbau des Doms (sechs Ebenen, Turmhöhe 32 m) und St. Johanns (neun Ebenen, Turmhöhe 51 m) (Abb. 24) auch die Dachräume über dem Langhaus, dem Quer- und Chorhaus des Doms (zwei Rauchabschnitte) sowie über der spätgotischen Halle von St. Johann (ein Rauchabschnitt).

Diese Anlagentechnik galt es im Jahre 2017 zu erneuern. Häufige Fehlalarme und Störungen im System verlangten einen Austausch aller elektronischen Komponenten. Die bewährte technische Konzeption wurde dabei nicht verändert; alle im Jahre 1997 verlegten Leitungen konnten erhalten werden. Lediglich im Bereich der Domorgel (Haupt- und Auxiliarwerk) mussten kleinere Korrekturen vorgenommen werden, um eine zukünftige Wartung und Prüfung von Einzel- und Linienrauchmeldern zu erleichtern. Ausgetauscht wurden die eigentliche Brandmeldezentrale der Firma Bosch Security Systems, die Aufschalttechnik und alle Endgeräte (Rauchmelder verschiedener Typen und Firerays). Hinzugekommen ist ein sog. Feuerwehr Informations- und Bedienungssystem (FIBS). Es erleichtert der Feuerwehr die Übersicht bei der Ankunft. Die Blechklappe vor der Brandmeldezentrale wurde gegen eine zertifizierte Brandschutztür ausgetauscht (Abb. 25).

Mit der im Nachgang während der Ausreinigung der Rieger-Orgel im Frühjahr 2018 erfolgten Anpassung der Rauchmelder und deren Positionen sowohl im Orgelgehäuse als auch unter dem Auxiliaire-Werk konnte die Gesamtmaßnahme abgeschlossen werden.

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