2019 Sicherung und Ertüchtigung der Turm- und Dachaufgänge

In den Jahren 2018 und 2019 wurden die Turm- und Dachaufgänge im Bereich von Dom und St. Johann Baptist in Anlehnung an die aktuell geltenden Arbeitssicherheitsbestimmungen überarbeitet und ertüchtigt. So einfach das klingt, so kompliziert ist das in historischen Räumen, die nie unter diesen Vorgaben erbaut wurden und sich zudem durch immer wieder vorgenommene konstruktive Veränderungen, Umbauten und Sicherungsmaßnahmen (z.B. beim Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg) baulich entwickelt haben. Nach und nach kamen in den vergangenen Jahrhunderten Glockenanlagen oder Orgeln hinzu, die veränderte Zugänge erforderten. Unter den beengten Verhältnissen der engen Aufgänge (Abb. 1), Treppen, zu durchquerenden Stahl-Dachtragwerken, Stiegen und Leitern sind dennoch für die verschiedenen Wartungsdienste an Läuteanlagen, Sprinkler- und Brandmeldeeinrichtungen (Abb. 2), mechanischem Turmuhrwerk mit Getrieben für die Zifferblätter, elektrische Anlagen sichere Wege zu gestalten und Unfallgefahren zu vermeiden. Das war durchaus manchmal nur mit Kompromissen von verminderten Durchgangshöhen, schmaleren Treppenlaufbreiten, Kopfschutzprofilen und -  ersatzweise -  Haltegriffen zu realisieren gewesen. Dabei galt es, auch Wege für Werkzeug- und Materialtransporte zu erhalten. Helge Dahlhaus hat mit seinem Zimmereibetrieb für die Turmaufstiege neue Handläufe, Verstärkungen, Abstrebungen und Stabilisierungen von Leitern und Umwehrungen von Etagen-Durchstiegsöffnungen aus Eichenholz gefertigt.
Diese Maßnahme erhielt im Nachklang zu dem Großbrand in Notre Dame zusätzliche Bedeutung, da die Hindernisse für Rettungskräfte beim Aufstieg zu eventuellen Brandherden unter Dächern und in den Türmen minimiert werden mussten (Abb. 3). Im Ernstfall entscheiden Minuten über Verzögerungen oder Beschleunigung eines Löschangriffs, oder darüber, Brandnester nicht mehr rechtzeitig erreichen zu können, um Entstehungsbrände vor Ort zu löschen. Dann bleibt nur den Brand über Sprinkleranlagen (dosiert) oder durch große Mengen Löschwasser von außen (z. B. Notre Dame) mit entsprechenden Folgeschäden bekämpfen und beherrschen und letztendlich kontrollieren zu können (Abb. 4).

 

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