Notre-Dame Paris und die Folgen für den Essener Dom

Die Brandkatastrophe vom 14. April 2019 hat unser Handeln zum Erhalt des kulturgeschichtlichen Erbes des Essener Domensembles weiterhin stark beeinflusst. Jede Planung, jedwede Ausführung einer Maßnahme wird auch unter brandverhütenden Aspekten betrachtet.


2021/2022: aktueller Stand


Brandschutzkonzept
Das im Jahr 2020 ausgeschriebene und 2021 beauftragte Brandschutzkonzept sowie die Aufstellung eines Kulturgutschutz- und Kunstgutevakuierungsplanes wurden 2021 begonnen und 2022 weitergeführt. Nach einer eingehenden örtlichen Bestandsaufnahme wurden digitale Plangrundlagen entwickelt, die zur weiteren Bearbeitung und Umsetzung erforderlicher resultierender Maßnahmen durch noch zu beteiligende Fachplaner weitergegeben werden können. Mehrere Ortstermine mit dem beauftragten Brandschutzingenieur wurden gemeinsam wahrgenommen. Ziel war es, Lücken im Brandschutz des Domensembles zu identifizieren und zu dokumentieren. Erste Überlegungen zur Verbesserung und Qualifizierung der Brandabschnittsbereiche und deren Trennung wurden angestellt. In der Enge vor allem der Dachräume und Aufstiege ist das immer eine besondere Herausforderung. Fehlende Brandschutzverschlüsse innerhalb von Leitungswegen (Elektroinstallationen) (Abb. 46) wurden lokalisiert und Lösungen für eine Vermeidung von Brandausbreitung über diese Wege gesucht.
In der weiteren Bearbeitung dieses umfangreichen Projektes werden wir nach und nach den Brandschutz vor allem in Hinblick auf eine weiter verbesserte Früherkennung, Verhinderung einer Brandausbreitung und eine schnellere Brandbekämpfung entwickeln.


Überlegungen zur Sprinkleranlage
Die vorhandene kombinierte „Lösch- und Meldeanlage“ aus dem Jahr 1990 wurde als „trockene“ Sprinkleranlage errichtet. Durch das Brandereignis von Notre-Dame in Paris 2019 wurde bewusst, dass nicht nur ein Brandereignis selbst, sondern auch die Brandbekämpfung mit viel Wasser erheblichen zusätzlichen Schaden, gerade an einem historischen Kirchengebäude, anrichten kann.
Ziel unserer Überlegungen zur Überarbeitung der Anlage ist es, die Einwirkungen von Löschwasser durch Begrenzung der effektiv einzubringenden Wassermenge zu verringern. Dazu erfolgten erste Begehungen mit dem Brandschutzsachverständigen und der Firma Minimax. Gegebenenfalls kann eine Umrüstung der bestehenden Anlage (Abb. 47) erfolgen, sodass die Wirkungsweise der Brandbekämpfung verändert wird. Eine sogenannte Feinsprühanlage (Minifog EconAqua) könnte die eingebrachte Wassermenge deutlich reduzieren. Das vorhandene, komplexe und auf äußerst komplizierten Wegen in die historische Substanz eingebrachte Leitungssystem soll dabei erhalten bleiben. Die erarbeitete Konzeption wird mit der Feuerwehr abgestimmt.

 

 

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Domkapitel Essen

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Domkapitel Essen

Datenschutz