2017 St. Johann Baptist

Sanierung der nördlichen Seitenschifffassade

Nachdem in den Jahren 2012/13 vordringlich bereits der Fachwerkbau über der Sakristei an der Nordseite St. Johanns saniert, restauriert und das Schieferdach erneuert wurde, konnte im Jahre 2017 das Ruhrsandstein-Mauerwerk östlich und westlich des Sakristeianbaus überarbeitet werden. Die wesentlichen Schritte der Sanierung entsprachen den vorhergehenden Abschnitten, deshalb wird hier nur auf einige Besonderheiten eingegangen, die an den anderen Fassadenseiten in der Ausprägung nicht zu verzeichnen waren.

Auffällig waren, vor allem nach dem Herausstemmen der Fugen, am Übergang zwischen Strebepfeilern und Außenwandabschnitten senkrecht durchlaufende Fugen. Hier schien ein statisch wichtiger Verbund zwischen Strebepfeiler und Wandmauerwerk (v. a. an Strebepfeiler J-N-2, dem 2. von Westen) zu fehlen (Abb. 50). Der Eindruck täuschte: Das Kernmauerwerk der verwitterten Strebepfeiler wurde in einer zurückliegenden Sanierungskampagne mit dünnen Ruhrsandsteinplatten überdeckt, ohne das dahinterliegende Mauerwerk zu konsolidieren. Nach Ausstemmen der Fugen hatten diese Platten keinerlei Halt (Abb. 51). Die später aufgesetzten Platten waren zu dünn und hatten kaum mehr Verbund zum Hintermauerwerk. Als Folge waren Fehlstellen und teils größere Hohlräume zu verzeichnen. Das dahinter liegende, historische Strebepfeiler-Mauerwerk musste bis auf den gesunden Kern zurückgearbeitet werden. Dies brachte den nötigen Platz um die Fehlstellen mit neuen, dickeren Ruhrsandsteinen auszumauern.

An dieser Fassadenseite gab es auch größere Fehlstellen im Mauerwerk, die in der Vergangenheit nicht mit Ruhrsandstein-Vierungen oder Steinen bzw. Steinersatzmaterial verschlossen wurden, sondern mit sehr hartem, mit schwarzer Schlacke versetztem Mörtel ausgebessert wurden (Abb. 52). Wo dieser Mörtel leicht zu entfernen war, wurde er durch Vierungen aus Ruhrsandstein ersetzt. Ebenfalls am Strebepfeiler J-N-2 (dem 2. von Westen) mussten auf Höhe des Dachgeschosses des Sakristeianbaus zwei größere Eckquadersteine ausgetauscht werden, da die Vorgängersteine historisch in falscher Lagerung eingebaut und im Gefüge fast vollständig zerstört waren. Grundsätzlich schien diese Seite, vielleicht nach dem Krieg oder 1968, im Vergleich zu den anderen Fassadenseiten nur sehr notdürftig repariert worden zu sein (Abb. 53). Sämtliche alten Fassadenanker waren in einem vergleichsweise guten, weil ursprünglich hervorragend geschmiedeten Zustand, so dass auf Schutzanstriche oder ähnliche Versiegelungen verzichtet wurde (Abb. 54). Der Erhaltungszustand wird dennoch weiterhin beobachtet. Wie an allen Fassadenseiten wurden die Fenster einschließlich der Deckleisten gereinigt und die Taubenschutzdrähte vor den neuzeitlichen Fenstermaßwerk-Waben in Edelstahlsaiten erneuert (Abb. 55).

Zudem wurde auch der noch nicht ausgetauschte Teil der Traufgesimsabdeckung und der aufgesetzten Kastenrinne, wie bereits zur Sanierung der dem Atrium zugewandten Dachfläche beschrieben, erneuert (Abb. 56) (Abb. 57).

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