2018 St. Johann Baptist
Sicherung und Konsolidierung der Strebepfeiler an der Südfassade
Wie bereits erläutert, mussten an Strebepfeiler J-S-3 (3. von Osten) in vier übereinanderliegenden hohen Steinschichten große Quader ausgetauscht werden. Dies kam einer statischen Zerlegung der Pfeilerarchitektur gleich. An dieser Stelle belasten zwei Gewölbe das Strebewerk mit Schub und übergeleiteten Vertikalkräften. Die Schadstelle lag im oberen Bereich des mittleren Strebepfeilerabschnitts, in dem sowohl Schub- als auch Vertikalkräfte wirken. Hierfür musste eine spezielle Vorgehensweise entwickelt werden (Abb. 66). Steinlagen wurden durch provisorische Abfangungen und Zwischenabstützungen entlastet werden (Abb. 67). Dies führte zu längeren Unterbrechungen zur zwischenzeitlichen Aushärtung des Versetzmörtels jeder einzelnen Lage. Währenddessen konnte an anderen Fassadenabschnitten weiter gearbeitet werden (Abb. 68). Im Herdecker Steinbruch wurde in der Zwischenzeit in einer Zone abgebaut, in der der Ruhrsandstein oberflächennäher liegt und somit bereits eine stärkere Verfärbung durch Oxidation stattgefunden hat. Bei diesem Stein mussten keine farblichen Anpassungen mit Minerallasuren vorgenommen werden (Abb. 69). Einige, noch „gesunde“ Teilstücke ausgebauter Quader wurden zur späteren Wiederverwendung gesichert und eingelagert.
Alle Mauerwerks-, Fug- und Steinmetzarbeiten im Berichtszeitraum an St. Johann wurden in sehr guter Zusammenarbeit von den Fachkräften der Firma Baufeld aus Essen durchgeführt (Abb. 70). Insgesamt wurden dabei etwa 2,2 t neuer Ruhrsandstein eingebaut.